Herausforderungen und Bedenken bei der Einführung von Digiflux

Als Handelsbetrieb sind wir, die Stähler Suisse SA, von der Einführung von Digiflux nicht direkt betroffen, da wir ausschliesslich an den Fachhandel liefern. Dennoch möchten wir eine klare Position zugunsten der Landwirtschaft einnehmen. Wir stehen zu einer fachgerechten Anwendung von landwirtschaftlichen Hilfsmitteln. Dennoch sind wir der Meinung, dass Digiflux nicht notwendig ist. Die bestehenden Systeme und Dokumentationspflichten in der Landwirtschaft sind bereits umfassend und effektiv. Eine zusätzliche Plattform wie Digiflux würde nur unnötige Bürokratie und Kosten verursachen, ohne einen klaren Mehrwert zu bieten. Es ist entscheidend, die Belastung der Landwirte nicht weiter zu erhöhen und stattdessen auf bewährte und eingeführte Systeme zu setzen.

Landwirte in der Schweiz sind bereits verpflichtet, eine Vielzahl von Dokumentationen zu führen, um sicherzustellen, dass ihre landwirtschaftlichen Praktiken nachhaltig und gesetzeskonform sind. Diese Dokumentationspflichten umfassen mehrere wichtige Bereiche, Liste ist nicht abschliessend:

ÖLN (Ökologischer Leistungsnachweis):
Dieses Aufzeichnungsjournal erfordert detaillierte Informationen über den Einsatz von Betriebsmitteln wie Düngemitteln und Pflanenschutzmittel sowie die Einhaltung von Umweltauflagen. Landwirte müssen nachweisen, dass sie umweltschonend arbeiten und die Anforderungen des ökologischen Leistungsnachweises erfüllen.

Parzellenverzeichnis, Parzellenplan:
Im Parzellenverzeichnis müssen Landwirte alle ihre landwirtschaftlichen Flächen genau dokumentieren und verwalten. Dies umfasst die Grösse und Lage der Felder sowie die angebauten Kulturen.

Pflanzenbau-Aufzeichnungen (Pflanzenschutzmittel, Düngemittel):
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Düngemitteln muss genau protokolliert werden, um die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben sicherzustellen. Landwirte müssen die Art, Menge und Zeitpunkt der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln dokumentieren. Diese Aufzeichnungen sind entscheidend, um die Sicherheit von Mensch und Umwelt zu gewährleisten.

Nährstoffbilanz, Suisse-Bilanz:
Diese Bilanzierung erfasst die Nährstoffflüsse auf dem Betrieb und hilft, die Umweltverträglichkeit der landwirtschaftlichen Praxis zu gewährleisten. Durch die Suisse-Bilanz können Landwirte überschüssige Nährstoffeinträge vermeiden und so die Belastung von Boden und Gewässern minimieren.

Hoduflu (Hof- und Recyclingdüngerverschiebungen):

Die Verwaltung von Hof- und Recyclingdüngerverschiebungen erfolgt über das Hoduflu-System. Landwirte müssen genau dokumentieren, wie viel Hof- und Recyclingdünger sie transportieren, empfangen oder abgeben. Diese Aufzeichnungen sind wichtig, um sicherzustellen, dass die Nährstoffkreisläufe transparent und nachvollziehbar bleiben und um die Einhaltung der Umweltauflagen zu gewährleisten.

Bewilligungsinhaberinnen und Importeurinnen von Pflanzenschutzmitteln sind gemäss Artikel 62 der Pflanzenschutzmittelverordnung (SR 916.161) verpflichtet, die in der Schweiz verkauften PSM-Mengen jährlich zu melden. Diese Meldepflicht stellt sicher, dass detaillierte Daten über den Vertrieb und Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zentral erfasst werden.

Durch diese Verpflichtung müssen die Bewilligungsinhaberinnen und Importeurinnen umfassende Informationen zu den Mengen und Arten der verkauften Pflanzenschutzmittel bereitstellen.

Da bereits ein umfangreiches und gut etabliertes Meldesystem existiert, ist die Einführung zusätzlicher Dokumentations- und Berichtspflichten durch eine neue Plattform wie Digiflux redundant und könnte unnötige Doppelarbeit verursachen. Die bestehenden Systeme bieten bereits eine hohe Transparenz und Nachvollziehbarkeit bezüglich des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln, was eine zusätzliche Plattform überflüssig macht.

Die Umsetzung der Chemikalienverordnung (ChemV) und der Pflanzenschutzmittelverordnung (PSMV) ist ein zentraler Bestandteil zur nachhaltigen und sicheren Anwendung von Hilfsmitteln in der Landwirtschaft. Diese Verordnungen legen strenge Richtlinien und Vorschriften fest, um die Umwelt und die menschliche Gesundheit zu schützen. Sie verlangen von Herstellern, Importeuren und Anwendern eine sorgfältige Dokumentation und Kontrolle des Einsatzes von chemischen Stoffen und Pflanzenschutzmitteln.

Durch die Einhaltung der ChemV und PSMV wird sichergestellt, dass nur geprüfte und zugelassene Produkte auf den Markt kommen und verwendet werden. Dies trägt massgeblich dazu bei, die Risiken für Mensch und Umwelt zu minimieren. Wir bei der Stähler Suisse SA sind uns der Bedeutung dieser Vorschriften bewusst und verpflichten uns, unsere Produkte entsprechend zu vertreiben und unseren Kunden die nötigen Informationen und Schulungen bereitzustellen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Gewässerschutz. Landwirte müssen bereits strenge Vorschriften einhalten, um die Gewässerschutz und Umweltauflagen zu erfüllen. Diese Massnahmen beinhalten die Kontrolle von Nährstoffeinträgen, die sorgfältige Anwendung von Pflanzenschutzmitteln und die Umsetzung spezifischer Bewirtschaftungspraktiken, die den Schutz der Gewässer gewährleisten sollen.

Kontrolle von Nährstoffeinträgen: 

Landwirte sind verpflichtet, den Einsatz von Düngemitteln genau zu überwachen und zu dokumentieren. Ziel ist es, die Einträge von Stickstoff und Phosphor in die Gewässer zu minimieren. Durch präzises Management der Nährstoffzufuhr können Überschüsse vermieden werden, die ansonsten ins Grundwasser oder in Oberflächengewässer gelangen und zu Eutrophierung führen könnten.

Sorgfältiger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln:

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln muss nicht nur dokumentiert, sondern auch nach den Prinzipien der Gewässerschutzverordnung umgesetzt werden. Diese Massnahmen sind entscheidend, um den Eintrag von Pestiziden in die Gewässer zu verhindern.

Umsetzung spezifischer Bewirtschaftungspraktiken:

Zusätzliche Praktiken wie das Anlegen von Pufferstreifen entlang von Gewässern, die Einrichtung von Erosionsschutzmassnahmen und die Förderung von Bodenbedeckung tragen ebenfalls dazu bei, den Eintrag von Schadstoffen in die Gewässer zu reduzieren. Diese Massnahmen unterstützen den natürlichen Filterungsprozess und schützen so die Wasserqualität.

Die aktuelle Situation in der Landwirtschaft ist durch eine Vielzahl von Herausforderungen geprägt, die zu einer erheblichen Belastung der Landwirte führen. Diese Belastungen haben tiefgreifende ethische und soziale Implikationen, die bei der Betrachtung neuer Technologien wie Digiflux nicht ausser Acht gelassen werden dürfen.

Hohe Belastung und Suizidrate:
Landwirte stehen unter immensem Druck, der durch wirtschaftliche Unsicherheiten, hohe Arbeitsbelastungen und strenge regulatorische Anforderungen verstärkt wird. Die Suizidrate in der Landwirtschaft ist alarmierend hoch, was auf den extremen psychischen Stress hinweist, dem viele Landwirte ausgesetzt sind. Fast täglich müssen landwirtschaftliche Betriebe aufgeben, weil die Arbeit zu kompliziert und der wirtschaftliche Druck zu gross geworden ist.

Betriebsschliessungen:
Die Komplexität und die Anforderungen der modernen Landwirtschaft führen dazu, dass viele Betriebe aufgeben müssen. Die ständige Überwachung und Kontrolle durch staatliche Behörden erhöhen den Druck zusätzlich und tragen zur Unsicherheit und Verzweiflung vieler Landwirte bei.

Ständiger Druck durch Überwachung:
Landwirte fühlen sich durch die dauernde Überwachung und die zahlreichen Kontrollen durch den Staat massiv unter Druck gesetzt. Diese permanente Beobachtung und die Notwendigkeit, umfangreiche Dokumentationen zu führen, tragen zu einem hohen Leidensdruck bei. Eine zusätzliche Überwachungsplattform wie Digiflux könnte diesen Druck weiter erhöhen, anstatt Erleichterung zu bringen.

Ethische Bedenken:
Die tiefgehende Analyse und Überwachung von Nutzerdaten durch Plattformen wie Digiflux wirft erhebliche ethische Fragen auf. Die Privatsphäre der Landwirte wird durch die ständige Datensammlung und -überwachung gefährdet. Die Frage, ob es moralisch vertretbar ist, solch detaillierte Einblicke in die Arbeitsweise der Landwirte zu gewähren, muss sorgfältig bedacht werden.

Negative Auswirkungen auf die Privatsphäre:
Die Erfassung und Auswertung umfangreicher Datenmengen kann die Privatsphäre der Landwirte stark beeinträchtigen. Es besteht die Gefahr, dass sensible Informationen missbraucht oder ungewollt öffentlich gemacht werden, was das Vertrauen in die Technologie und die damit verbundenen Institutionen untergraben könnte.

Entfremdung durch datengetriebene Entscheidungen:
Eine übermässige Abhängigkeit von datengetriebenen Entscheidungen kann dazu führen, dass der menschliche Faktor in der Landwirtschaft vernachlässigt wird. Entscheidungen, die allein auf Daten basieren, wirken oft unpersönlich und können zu einer Entfremdung der Gesellschaft führen. Landwirte könnten das Gefühl haben, dass ihre individuellen Bedürfnisse und Erfahrungen ignoriert werden, was das Vertrauen in die Systeme und Prozesse weiter schwächen könnte.

In der heutigen digitalisierten Welt ist der Schutz sensibler Daten von größter Bedeutung. Dies gilt insbesondere für die Landwirtschaft, wo eine Vielzahl von Daten über Betriebsabläufe, Bodennutzung, Ernteerträge und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gesammelt wird. Der Datenschutz und die Sicherheit dieser Daten sind entscheidende Faktoren, die bei der Einführung von Plattformen wie Digiflux berücksichtigt werden müssen.

Sicherheit sensibler landwirtschaftlicher Daten:
Landwirte erfassen und speichern eine Vielzahl von sensiblen Informationen, die von finanziellen Daten über Betriebsgeheimnisse bis hin zu spezifischen Produktionsdetails reichen. Diese Daten sind äußerst wertvoll und könnten bei unzureichendem Schutz zum Ziel von Cyberangriffen oder Datenmissbrauch werden. Sicherheitslücken könnten dazu führen, dass vertrauliche Informationen in die Hände Unbefugter gelangen, was nicht nur finanzielle Schäden verursachen, sondern auch den Ruf und die Wettbewerbsfähigkeit der betroffenen Betriebe gefährden könnte.

Risiken bei zentraler Datenspeicherung:
Die zentrale Speicherung und Verwaltung von Daten auf Plattformen wie Digiflux erhöht das Risiko von Datenschutzverletzungen. Ein einziger Sicherheitsvorfall könnte potenziell die Daten vieler Landwirte kompromittieren. Die Frage, wie gut diese Plattformen gegen solche Bedrohungen geschützt sind, ist von zentraler Bedeutung. Ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen könnten Hacker Zugriff auf große Datenmengen erhalten, was katastrophale Folgen haben könnte.

Vertrauen und Akzeptanz:
Der Erfolg und die Akzeptanz von Technologien wie Digiflux hängen maßgeblich davon ab, wie sicher und vertrauenswürdig sie von den Nutzern wahrgenommen werden. Landwirte müssen darauf vertrauen können, dass ihre Daten sicher gespeichert und verarbeitet werden. Jede Unsicherheit oder jedes Misstrauen hinsichtlich des Datenschutzes könnte dazu führen, dass Landwirte zögern, solche Plattformen zu nutzen, oder sogar aktiv Widerstand leisten.

Rechtskonformität und regulatorische Anforderungen:

Der Datenschutz in der Landwirtschaft muss nicht nur technologisch, sondern auch rechtlich abgesichert sein. Plattformen wie Digiflux müssen sicherstellen, dass sie alle relevanten Datenschutzgesetze und -vorschriften einhalten, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden und das Vertrauen der Nutzer zu stärken. Dies umfasst den Schutz vor unbefugtem Zugriff, die Sicherstellung der Datenintegrität und die Transparenz darüber, wie und wofür die Daten verwendet werden.

Ethische Verantwortung:
Der Umgang mit sensiblen landwirtschaftlichen Daten bringt auch eine ethische Verantwortung mit sich. Es ist wichtig, dass die Daten nicht missbraucht werden, um Landwirte zu benachteiligen oder zu diskriminieren. Der ethische Umgang mit Daten erfordert Transparenz und Fairness in der Datennutzung sowie den Schutz der Privatsphäre der Landwirte.

Ein wesentlicher Kritikpunkt an der Einführung von Digiflux ist die mangelnde Transparenz hinsichtlich der Funktionsweise und der Nutzung der gesammelten Daten. Diese Unklarheiten führen zu erheblichem Misstrauen bei den Landwirten und anderen Stakeholdern in der Landwirtschaft. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die diese Bedenken verstärken:

Unklare Funktionsweise:
Viele Landwirte und Nutzer wissen nicht genau, wie Digiflux funktioniert. Es gibt oft keine klaren und verständlichen Informationen darüber, welche Daten genau gesammelt werden, wie sie verarbeitet werden und welche Algorithmen oder Modelle dabei zum Einsatz kommen. Diese Unwissenheit kann Unsicherheiten hervorrufen und das Vertrauen in die Plattform untergraben.

Undurchsichtige Datennutzung:
Es ist oft nicht transparent, wie die gesammelten Daten genutzt werden und wer Zugang zu ihnen hat. Landwirte müssen darauf vertrauen können, dass ihre Daten sicher und gemäß den Datenschutzbestimmungen verwendet werden. Ohne klare Richtlinien und Erklärungen zur Datennutzung entsteht leicht der Eindruck, dass Daten möglicherweise missbraucht oder ohne das Wissen und die Zustimmung der Nutzer weitergegeben werden könnten.

Fehlende Einblicke in Entscheidungsprozesse:
Wenn Entscheidungen oder Empfehlungen von Digiflux auf Basis der gesammelten Daten getroffen werden, ist es wichtig, dass die Landwirte verstehen, wie diese Entscheidungen zustande kommen. Fehlende Transparenz in diesen Prozessen kann dazu führen, dass Landwirte die Richtigkeit und Angemessenheit der Empfehlungen in Frage stellen.

Unbekannte Auswirkungen auf den Betrieb:
Landwirte müssen wissen, wie die Nutzung von Digiflux ihre Betriebsabläufe beeinflussen wird. Ohne klare Informationen darüber, welche konkreten Vorteile die Plattform bietet und wie sie in bestehende Systeme integriert werden kann, bleibt der Nutzen für die Landwirte unklar. Dies kann dazu führen, dass sie die Plattform als zusätzliche Belastung statt als hilfreiches Werkzeug wahrnehmen.

Vertrauensverlust durch fehlende Kommunikation:
Die mangelnde Transparenz kann zu einem generellen Vertrauensverlust führen. Wenn Landwirte das Gefühl haben, dass wichtige Informationen vor ihnen verborgen werden oder dass sie nicht ausreichend in die Nutzung und die Auswirkungen der Plattform eingebunden sind, kann dies ihre Bereitschaft zur Nutzung von Digiflux erheblich verringern.

Intransparente Datenweitergabe und -verwendung:
Es besteht die Sorge, dass Daten ohne das Wissen oder die Zustimmung der Landwirte an Dritte weitergegeben werden könnten. Dies betrifft nicht nur den Verkauf von Daten, sondern auch deren Nutzung für Analysen oder Entscheidungen, die die Landwirte direkt betreffen könnten. Unklare Angaben darüber, wer Zugriff auf die Daten hat und wie diese genutzt werden, verstärken das Misstrauen.

Unzureichende Datenschutzmaßnahmen:
Wenn die genauen Maßnahmen zum Schutz der gesammelten Daten nicht transparent dargelegt werden, bleibt unklar, ob Digiflux ausreichende Sicherheitsstandards erfüllt. Landwirte müssen sicher sein können, dass ihre Daten vor Missbrauch, Diebstahl oder Verlust geschützt sind. Ohne transparente Informationen über die Datenschutzmaßnahmen bleibt diese Sicherheit fraglich.

Mangelnde Rechenschaftspflicht:
Transparenz beinhaltet auch die Rechenschaftspflicht der Plattformbetreiber. Landwirte müssen wissen, an wen sie sich wenden können, wenn es Probleme oder Bedenken hinsichtlich der Datennutzung gibt. Eine klare und transparente Kommunikation über die Verantwortlichkeiten und Kontaktpersonen ist essenziell, um Vertrauen aufzubauen und zu erhalten.

Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt an der Einführung von Digiflux betrifft den tatsächlichen Nutzen der Plattform. Viele Landwirte und Branchenexperten bezweifeln, ob Digiflux signifikante Vorteile gegenüber den bereits bestehenden Systemen und Dokumentationspflichten bietet. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die diese Zweifel begründen.

Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt an der Einführung von Digiflux betrifft den tatsächlichen Nutzen der Plattform. Viele Landwirte und Branchenexperten bezweifeln, ob Digiflux signifikante Vorteile gegenüber den bereits bestehenden Systemen und Dokumentationspflichten bietet. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die diese Zweifel begründen:

Redundanz zu bestehenden Systemen:

Die Landwirtschaft ist bereits durch eine Vielzahl von Dokumentationspflichten und Systemen gut abgedeckt. Dazu gehören der ÖLN (Ökologischer Leistungsnachweis), das Parzellenverzeichnis, PSM-Aufzeichnungen (Pflanzenschutzmittel) und die Suisse-Bilanz. Diese Systeme sind etabliert und funktionieren gut. Digiflux könnte als redundante Schicht wahrgenommen werden, die keine wesentlichen neuen Funktionen oder Vorteile bietet.

Fehlender klarer Mehrwert:
Es ist unklar, welche spezifischen Vorteile Digiflux gegenüber den bestehenden Systemen bietet. Ohne konkrete und nachvollziehbare Beispiele dafür, wie Digiflux die Effizienz steigert, die Kosten senkt oder die Nachhaltigkeit verbessert, bleibt der Nutzen der Plattform fraglich. Landwirte benötigen handfeste Argumente und Beweise, dass Digiflux ihre Arbeit tatsächlich erleichtert und nicht nur zusätzlichen Aufwand verursacht.

Kosten-Nutzen-Verhältnis:
Die Einführung und Nutzung von Digiflux könnte mit erheblichen Kosten verbunden sein, sowohl finanziell als auch in Bezug auf Zeit und Aufwand. Schulungen, Systemintegration und laufende Wartung erfordern Ressourcen, die möglicherweise besser in anderen Bereichen eingesetzt wären. Wenn der Nutzen nicht klar überwiegt, stellt sich die Frage, ob diese Investitionen gerechtfertigt sind.

Kompatibilität und Integration:
Bestehende Systeme sind oft gut in die Betriebsabläufe integriert. Die Einführung von Digiflux könnte Kompatibilitätsprobleme und zusätzliche Komplexitäten mit sich bringen. Landwirte könnten Schwierigkeiten haben, die neue Plattform nahtlos in ihre bestehenden Arbeitsprozesse zu integrieren, was zu Frustrationen und ineffizienten Abläufen führen kann.

Praktische Anwendung im Alltag:
Theoretische Vorteile von Digiflux müssen sich in der praktischen Anwendung im landwirtschaftlichen Alltag bewähren. Wenn die Plattform in der Praxis nicht intuitiv, benutzerfreundlich und zuverlässig ist, kann sie mehr Probleme verursachen, als sie womöglich löst. Landwirte brauchen Werkzeuge, die ihren Arbeitsalltag tatsächlich verbessern und nicht nur zusätzlichen Verwaltungsaufwand bedeuten.

Bedenken bei Datenhoheit und -sicherheit:
Neben dem potenziellen Nutzen bestehen auch erhebliche Bedenken hinsichtlich der Datenhoheit und -sicherheit. Wenn Landwirte nicht sicher sind, wer Zugriff auf ihre Daten hat und wie diese verwendet werden, könnte dies die Bereitschaft zur Nutzung von Digiflux erheblich beeinträchtigen.

Ein weiterer zentraler Kritikpunkt an der Einführung von Digiflux sind die potenziell erheblichen Kosten und der damit verbundene Aufwand. Die Implementierung und Nutzung einer neuen Plattform wie Digiflux könnten Landwirte zeitlich stark belasten, ohne einen klaren Mehrwert zu bieten.

Ein weiterer wesentlicher Kritikpunkt an der Einführung von Digiflux betrifft die Kompatibilität und Integration der neuen Plattform mit den bereits bestehenden landwirtschaftlichen Managementsystemen. Zweifel an der nahtlosen Integration könnten zu zusätzlichen Komplexitäten führen und die Effizienz der Betriebsabläufe beeinträchtigen.

Ein erheblicher Kritikpunkt an der Einführung von Digiflux ist das Risiko der Entstehung einer monopolistischen Stellung im Bereich der Datenverwaltung und -analyse. Eine solche Machtkonzentration könnte den freien Wettbewerb einschränken und weitreichende negative Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Branche haben. Hier sind die Hauptaspekte, die diese Bedenken untermauern.

Quasi-Zwang zur Nutzung von Farm Management Systemen:
Es besteht die Gefahr, dass Landwirte faktisch gezwungen werden, bestimmte Farm Management Systeme zu nutzen, insbesondere solche, die bereits erhebliche Investitionen in ihre Plattformen getätigt haben. Diese Systeme könnten als Standard etabliert werden, wodurch Landwirte wenig bis keine Wahlfreiheit haben. Ein solcher Zwang könnte die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Landwirte einschränken und sie in eine Abhängigkeit von wenigen dominanten Anbietern drängen.

In Zukunft wird eine Fachbewilligung für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) erforderlich sein. Diese neue Anforderung wird die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln weiter professionalisieren und die Notwendigkeit einer zusätzlichen Plattform wie Digiflux weiter infrage stellen. Hier sind die wichtigsten Aspekte und Implikationen dieser Fachbewilligungspflicht:

Erhöhte Professionalität und Fachwissen:
Die Einführung einer Fachbewilligungspflicht stellt sicher, dass nur qualifizierte und gut ausgebildete Personen Pflanzenschutzmittel anwenden dürfen. Dies erhöht das Fachwissen und die Kompetenz im Umgang mit PSM, was zu einer sichereren und effektiveren Anwendung führt. Landwirte und Anwender werden in Schulungen und Weiterbildungen gezielt auf die neuesten Methoden und Sicherheitsstandards vorbereitet.

Verbesserte Sicherheit und Umweltverträglichkeit:
Mit der Fachbewilligungspflicht werden strenge Standards und Verfahren etabliert, die den sicheren Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gewährleisten. Dies trägt zum Schutz der Umwelt und der menschlichen Gesundheit bei, da nur geschulte Fachkräfte die Mittel anwenden dürfen, die sich der potenziellen Risiken und der notwendigen Vorsichtsmaßnahmen bewusst sind.

Redundanz von Digiflux:
Da die Fachbewilligung bereits eine hohe Professionalität und detaillierte Aufzeichnungen erfordert, könnte die Notwendigkeit für eine zusätzliche Plattform wie Digiflux redundant erscheinen. Die bereits bestehenden Systeme und die neuen Anforderungen der Fachbewilligung bieten umfassende Dokumentations- und Kontrollmechanismen, die sicherstellen, dass alle gesetzlichen und sicherheitsrelevanten Vorgaben eingehalten werden.

Kosten und Aufwand:
Die Einführung und Nutzung einer weiteren Plattform wie Digiflux würde zusätzliche Kosten und Aufwand für Landwirte und Anwender bedeuten. Die Schulungen und Prüfungen zur Erlangung der Fachbewilligung sind bereits zeit- und kostenintensiv. Eine zusätzliche digitale Plattform würde den finanziellen und administrativen Druck weiter erhöhen, ohne einen klaren zusätzlichen Nutzen zu bieten.

Vertrauen in bestehende Systeme:
Die Einführung der Fachbewilligungspflicht stärkt das Vertrauen in die bestehenden Systeme und Regularien. Landwirte und Anwender können sich darauf verlassen, dass die etablierten Prozesse und Anforderungen bereits hohe Standards setzen. Eine neue Plattform wie Digiflux müsste erst beweisen, dass sie einen wirklichen Mehrwert bietet, der über die bestehenden Regelungen hinausgeht.

Regulatorische Konsistenz:
Mit der Einführung der Fachbewilligungspflicht werden die regulatorischen Rahmenbedingungen strikter und konsistenter. Die Notwendigkeit, zusätzliche Plattformen zu integrieren, könnte zu Inkonsistenzen und Verwirrung führen. Es ist entscheidend, dass die Regularien klar und einfach umsetzbar bleiben, ohne zusätzliche Komplexität durch neue Systeme wie Digiflux zu verursachen.

Die Einführung von Digiflux stellt Landwirte vor eine schwierige Situation. Trotz der zahlreichen Bedenken hinsichtlich der Plattform haben Landwirte keine wirkliche Wahl, als Digiflux zu nutzen. Andernfalls drohen ihnen strenge Konsequenzen und Bußgelder. Diese Zwangslage verstärkt die bestehenden Sorgen und führt zu zusätzlichem Druck und Misstrauen. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die diese Situation beschreiben:

Zwang zur Nutzung:
Landwirte sind de facto gezwungen, Digiflux zu nutzen, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen. Ohne die Nutzung der Plattform könnten sie die vorgeschriebenen Dokumentations- und Berichtspflichten nicht erfüllen. Dies führt zu einer Situation, in der sie keine andere Wahl haben, als sich auf Digiflux zu verlassen.

Konsequenzen bei Nichtnutzung:
Die Nichtnutzung von Digiflux hat ernste Konsequenzen. Landwirte, die die Plattform nicht nutzen, riskieren Bussgelder und andere rechtliche Massnahmen. Diese Sanktionen stellen eine erhebliche finanzielle Belastung dar und können die wirtschaftliche Stabilität der Betriebe gefährden. Der drohende Verlust von Subventionen und Unterstützungszahlungen erhöht den Druck zusätzlich.